Leopold Nowak führt Johann Noll im Vorwort zu seiner Ausgabe der Messe in e-Moll als Kopisten für die Wiener Hofmusikkapelle
an.
Wie aus den zahlreichen Signaturen und Datierungen in Bruckners Quellen hervorgeht,
arbeitete Noll Anfang der 1880er Jahre eng mit dem Komponisten zusammen, als dieser
seine drei Linzer Messen überarbeitete. Noll signierte und datierte die
Partiturabschriften der Messe in e-Moll und f-Moll mit „1883“. Die übertragenen Revisionen im Stimmensatz der Messe in e-Moll stammen vom September 1882. Seine undatierten
Eintragungen im Autograph der Messe in d-Moll
(A-WnMus.Hs.19483) stammen wahrscheinlich aus der gleichen Zeit, da Bruckner die
Partitur im Winter 1881/82 revidierte. Neben den Messen bereitete Noll auch
Partituren der 4. und 6. Symphonie vor.
Die Zuordnung des Finalsatzes der verschollenen Stichvorlage zur 6. Symphonie zum Schreibprofil Nolls erfolgte auf der Grundlage
der Photokopien, die in der Musiksammlung der ÖNB unter der Signatur A-Wn PhA2284
aufbewahrt werden.