Samstag, 3. Feber 1979
Ich hätte über unsere Ballveranstaltung bei Hübner keine Be-
merkung gemacht, wenn nicht diesmal zu meiner grössten Über-
raschung zur Ballveranstaltung nicht nur der Bürgermeister Gratz
sondern noch drei Stadträte Wurzer, Schieder und Nittel gekommen
wären. Ausserdem konnten wir als Ehrengast noch den Klubobmann
Gemeinderat Hofmann begrüssen. Bei der Balleröffnung, die durch
mögliche Tischreservierung jetzt von 8 – 9 Uhr treffen die Gäste
langsam ein, wesentlich kultivierter und ruhiger verlauft als im
Schwechaterhof, hatten mir noch meine Sektionsleiter und Funktionäre
gesagt, sie sind neugierig, ob jemals wieder ein Bürgermeister
zu unserer Veranstaltung kommen wird. Der letzte war Jonas
resp. Marek. Die Wahlniederlage dürfte also jetzt Gratz und
die Stadträte veranlasst haben, sich mehr um die Parteiveranstaltungen
der einzelnen Bezirke zu kümmern. Wurzer war von 1/2 9 bis
1/2 12 Uhr anwesend und hat mir sein Schicksal geklagt. Ich habe
ihn beruhigt und erklärt, dass er jetzt am richtigen Wege ist
mit den Bezirken – bei der Landstrasse hat er ja schon begonnen –
stärker Kontakt zu halten und dann auch die Konzeption, die er
sich in den Bezirken vorstellt, mit den Bezirksorganisationen
durchsetzen wird. Einen richtigen Weg beschreitet. Mit
dem Bürgermeister Gratz konnte ich dann unter vier Augen über
die Listenerstellung der Wiener Nationalräte neuerdings sprechen.
Er versicherte mir, so wie er dies auch bereits im Wiener Vor-
stand getan hat, dass Heindl so plaziert wird, dass dieses Mandat
für die Landstrasse nicht verlorengeht. Überraschend für mich ist
immer wieder, wie sehr sich die Ballbesucher von Jahr zu Jahr
durch bessere Kleidung, höheren Konsum, also gestiegenen Lebens-
standard auszeichnen. Interessant für mich aber ist, dass es
nicht möglich ist, die über 800 Besucher im Schwechaterhof zu
Hübner Stadtpark-Etablissement zu bringen. Dort haben wir heuer
nur die Hälfte der Karten, die wir im Schwechaterhof sonst verkaufen
verkaufen können. Entweder liegt dies doch, weil es ausserhalb
des Landstrasser Bezirkes ist, oder wie viele vermuten, dass
sich die Sektionen zu wenig anstrengen, um die Karten an den Mann
zu bringen. Letzteres würde nur zeigen, dass eine gewisse Müdigkeit
auch für Unterhaltungsveranstaltungen bereits festzustellen ist.
ANMERKUNG FÜR HEINDL: Sollen wir uns nicht wirklich die Belastungen
unserer Sektionsvertrauensleute neuerdings überlegen?