Barcamp "Headlines & Highlights" der AG Zeitungen & Zeitschriften
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Einleitung
Als Arbeitsgruppe “Zeitungen & Zeitschriften” im Verband Digital Humanities im deutschsprachigen Raum befassen wir uns in wissenschaftlichen und infrastrukturellen Kontexten mit historischen Zeitungen und Zeitschriften. Mit deren Digitalisierung, Digitalisaten, digitalen Präsentationsformen und -formaten sowie mit digitalen Analyseverfahren setzen wir uns kritisch auseinander und setzen uns für deren Weiterentwicklung ein. Die Bandbreite der möglichen Themen ist dementsprechend groß und orientiert sich am Interesse und Engagement der Mitglieder, die erfreulicherweise aus den unterschiedlichsten Kontexten stammen und damit einen offenen Diskurs zwischen Infrastruktur und Wissenschaft befördern, der aktuell vor allem im Kontext der NFDI Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Weiterentwicklung ist. Um die ganze Bandbreite der laufenden und möglichen AG-Aktivitäten abbilden zu können und mit interessierten Menschen ins Gespräch zu kommen, die (noch) nicht aktives Mitglied der AG sind, haben wir uns für das Format eines Barcamps entschieden, bei dem sich verschiedene Kleingruppen konkreten Arbeitsfeldern widmen können und deren Ergebnisse abschließend im Plenum präsentiert und diskutiert werden.
In einem halbtägigen Preconference-Barcamp (4 Stunden mit einer Pause) zu neun vorgeschlagenen Themen rund um die Arbeit der AG zu digitalen historischen Periodika wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmer*innen aus und außerhalb der AG weitere Handlungsfelder erschließen und begonnene Aktivitäten voran bringen. Es handelt sich um ein offenes Angebot, das sich an alle richtet, die an dem Thema "Historische Zeitungen und Zeitschriften" interessiert sind und dazu ein spezifisches Arbeitsfeld in einer Kleingruppe vertiefen möchten. Die AG Zeitungen & Zeitschriften stellt vorhandene Kompetenzen bereit, möchte aber bewusst die offene Gestaltung durch die Teilnehmenden anregen. Zusammenhänge mit den AG-Aktivitäten sind natürlich willkommen, aber nicht notwendig. Es ist vorgesehen, dass die Ergebnisse der jeweiligen Kleingruppen am Ende des Barcamps vorgestellt werden und möglichst zeitnah in eine verwertbare und weiternutzbare Form überführt werden.
Themen
Die folgenden Themenvorschläge sind Angebote von AG-Mitgliedern. Die Liste kann im Vorfeld des Barcamps noch erweitert werden. Auf dem Barcamp selbst wird entschieden, welche davon in den Kleingruppen behandelt werden. Die Moderation wird jeweils von AG-Mitgliedern übernommen.
Agenda der DHd-AG Zeitungen & Zeitschriften: Visionen, Aufgaben und Ziele
Die AG möchte eine eigene "Agenda" erstellen, in der Interessen und Arbeitsfelder definiert und Visionen niedergelegt sind. In der Diskussion dazu wird zum einen die Abgrenzung des Forschungsgegenstands Zeitungen und Zeitschriften diskutiert sowie die Veränderung desselben im digitalen Zeitalter reflektiert. Mittel- und langfristige Ziele der AG in der internationalen Vernetzung von Forschenden und Anbietenden, in der Funktion eines Expertenforums, in der Nachwuchsförderung sowie in Consulting für Fördergeber bestehen. Ein erster Entwurf der Agenda liegt bereits vor und wird zur Diskussion gestellt, anschließend überarbeitet und zur weiteren Abstimmung an die gesamte AG übergeben.
AG-Workshopreihe: Von Metadaten bis zur Volltextanalyse
Hier trifft sich die Vorbereitungsgruppe des nächsten anstehenden Events aus der Reihe der "Methoden-Workshops", die im Jahr 2020 erfolgreich gestartet wurde und über einen längeren Zeitraum fortgesetzt wird. Mit den Teilnehmenden wird gemeinsam die Planung verfeinert, Bedarfe außerhalb der AG abgefragt und das bestehende Workshop-Konzept in Hinblick auf Lehrmethode, Zeitplanung und Vermittlungsziele diskutiert. Dabei fließen die Erfahrungen aus den drei vergangenen Workshops zu den Themen Metadaten und Korpuserstellung ein. Insbesondere werden thematische und konzeptionelle Ideen von Teilnehmenden außerhalb der AG begrüßt. Hier können auch konkrete Wünsche für die Vermittlung bestimmter Kompetenzen an die AG herangetragen werden.
Layout-Labor: OCR, OLR, Kodierungsfragen und Analysemethoden
In dieser Gruppe steht der fachliche Austausch über ein relativ neues Arbeitsfeld im Vordergrund. Aktuelle technische Entwicklungen im Bereich der Layout-Analyse und OCR/OLR werden hier vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Dazu sind gegebenenfalls Vorkenntnisse sowie technische Voraussetzungen erforderlich, die im Vorfeld bekannt gegeben werden. Der aktuelle Stand der Entwicklung und der noch bestehenden Bedarfe wird ausgelotet und z.B. in einem Blogartikel zusammengefasst. Ferner kann eruiert werden, inwieweit die existierenden Analysewerkzeuge für die Vermittlung an ein breiteres, technisch nicht in gleichem Maße versiertes Publikum auch in Form eines Methoden-Workshops bereits geeignet sind. Hier ergibt sich möglicherweise eine Schnittstelle zur DHd-AG „OCR“, mit der schon beim ersten AG-Workshop zum Thema OCR zusammen gearbeitet wurde.
FAIR Review: Full Text Corpora
Der letzte Workshop der AG befasste sich mit der Korpuserstellung vom Retrieval zu Balancing. In dieser Gruppe werden bestehende Ressourcen und Datenangebote einem Review hinsichtlich FAIR Data unterzogen. Ein Ziel kann darin bestehen, die aktuellen Datenangebote mit einer Beschreibung und einem Expert-Review zu versehen. Dies dient nicht nur den AG-Mitgliedern, sondern kann darüber hinaus auch auf der AG-Homepage oder in einem noch zu bestimmenden Review Journal als kollaborativer Beitrag veröffentlicht werden.
FAIR Review: Metadata
Ähnlich wie in der vorhergehenden Gruppe knüpft diese an bereits stattgefundene Workshops an. Hier steht das FAIR-Review von aktuellen Metadaten-Angeboten im Zentrum, ebenso mit dem Ziel, dies im Nachgang zu veröffentlichen. Analog zur Korpus-Idee bezieht sich das Review hier auf die angebotenen Metadaten, zu denen in vielen Fällen eine hinreichende Beschreibung fehlt. Daneben soll eine Einschätzung zur weiteren Verwendbarkeit dieser Daten gegeben werden.
Intermedialität - Multimodalität - Materialität
In dieser Gruppe geht es vornehmlich um die theoretische Debatte, die sich auch auf den Forschungsgegenstand der historischen Zeitungen und Zeitschriften bezieht: Wie kann das Medium in seiner Komplexität adäquat als digitales Objekt abgebildet werden? Welche Elemente müssen im Rahmen der Digitalisierung bereits bedacht und erfasst werden? Wie können ggf. flexibel später Merkmale von Intermedialität, Multimodalität und Materialität digital annotiert werden? Hier ergibt sich möglicherweise eine Schnittstelle zur DHd-AG "Theorie", die sich schon in Vorgesprächen angedeutet hat und bei dieser Gelegenheit vertieft werden kann.
TEI für Periodicals
Diese Gruppe schließt thematisch direkt an das Thema der Multimodalität an, diskutiert diese indessen aber aus der Sicht der konkreten und aktuellen Möglichkeiten, welche in den TEI-Proposals gegeben sind. Die TEI bietet momentan noch keine ausreichenden oder praxisnahen Umsetzungs-Vorschläge für die Kodierung von Zeitungen und Zeitschriften. An Beispielen kann dies experimentell ausgelotet werden, woraus möglicherweise Erweiterungsvorschläge entwickelt werden können. Zusammenhänge mit OCR-Formaten als häufige Vorstufe einer TEI-Kodierung spielen hier ebenfalls mit hinein. Aber ist TEI überhaupt das universelle "Wunschformat" - oder benötigen bestimmte Use-cases andere Lösungen?
Internationale Community
Welche internationalen Arbeitsgruppen zu historischen Zeitungen und Zeitschriften bestehen derzeit? Welche Themen werden dort bearbeitet, welche Diskurse sind dort aktuell, wie ist dort die Balance zwischen Forschungs- und Angebotsseite? Lässt sich von deren Arbeit etwas lernen für die AG? Wie lassen sich Kontakte und Verbindungen, wie beispielsweise zur Special Interest Group "Periodicals" der Text Encoding Initiative, aufbauen oder intensivieren? Zudem liegt eine aktuelle Anfrage der Kooperation oder gemeinsamen Bildung einer entsprechenden Arbeitsgruppe im ADHO vor: Wie diese strategisch zu konkretisieren wäre, kann ebenfalls in dieser Gruppe diskutiert werden.
Öffentlichkeitsarbeit
Die AG Zeitungen und Zeitschriften pflegt eine Homepage, auf der eine umfangreiche Ressourcensammlung zum Thema enthalten ist. Diese Sammlung ist redaktionell zu überarbeiten, so dass sie auch einen Mehrwert für Personen außerhalb der AG bietet. Daneben sind die vorhandenen Informationen auf der Homepage (z.B. vergangene Veranstaltungen, Workshop-Material, etc.) insgesamt für die Nachnutzung aufzubereiten. Außerdem können auch Konzepte für weitere Informationsangebote wie z.B. Bibliographie oder Veranstaltungshinweise entwickelt werden.
Organisation
Die Vorbereitung der Gruppenarbeit erfolgt im Vorfeld durch die AG unter Berücksichtigung des offenen Inputs von Barcamp-Teilnehmer*innen und dem anvisierten Output. Für die Arbeit in den Kleingruppen wird eine schlichte Struktur vorgeschlagen: 30 Minuten für die Erläuterung des Themas durch die jeweiligen Moderator*innen sowie die Festlegung eines Ziels und einer Herangehensweise, gefolgt von 90 Minuten Arbeits- oder Diskussionszeit, und abschließend nochmals 30 Minuten Zeit, um gemeinsam die Ergebnisse zusammenzufassen, zu sichern und für eine kurze Präsentation vorzubereiten. Dabei können sowohl digitale als auch analoge Hilfsmittel verwendet werden - je nach Präferenz und Ausstattung: digitale Folien oder Pinnwand und Karten aus dem Moderatorenkoffer. Abschließend präsentiert jeder Tisch seine Ergebnisse. Diese werden unmittelbar im Speedblogging- oder Tweet-Verfahren verbreitet.
Wir benötigen einen großer Raum (s. Teilnehmerzahl) mit verteilten Tischen und einem Beamer. Begrüßenswert (aber nicht zwingend notwendig) wären klassische Kommunikationsmittel wie Whiteboard, Pinnwand und Moderationskoffer.
Wir erwarten maximal 50 Personen und erbitten eine möglichst verbindliche Anmeldung im Vorfeld, damit ggf. die Zahl der Kleingruppen vorausschauend angepasst werden kann. Eine spontane Anmeldung vor Ort ist jedoch ebenso möglich. Bei der Anmeldung wird unverbindlich das Interesse an bevorzugten Themen erfragt, um das Themenangebot ggf. entsprechend anzugleichen.
Ablauf
30 Min - Begrüßung, kurze Sammlung der Themenvorschläge und Wahl der jeweiligen Moderatorinnen/Moderatoren, Aufteilung der Teilnehmenden in Kleingruppen
150 Min - Arbeit in Kleingruppen: 30 Min Einführung und gemeinsame Zielsetzung, 90 Min Diskussions- oder Arbeitszeit, 30 Min Zusammenfassung und Ergebnispräsentation
(währenddessen 15 Min Pausenzeit in Abstimmung mit der Organisation vor Ort)
45 Min - Ergebnispräsentationen im Plenum (jeweils max. 5 Min.) und Schlussdiskussion