Wiener Rundschau: Jg. 4, Nr. 9, S. 114
Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod (Gundolf, Friedrich)
Text
Holbein dem einzigen im rauhen sturme
Beschützt die glorienschar von Rhein und Maine
Und dorrt das land vom unfruchtbaren wurme:
Das heiligtum steht unberührt im haine.
Bescheidet euch mit alten leidensregeln!
Der glänz der war bringt wenn auch späte spende
Die geister kehren stets mit vollen segeln
Zurück ins land des traums und der legende.
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Die »Lieder vom Traum und Tod« sind |
schaute Welt wird eine höhere Einheit |
So begannst du mein tag
Von verheissungen voll
Aus dem kindlichen thale
Ein jauchzen erscholl.
Du ergingst dich in strahlen
Bekränzt und erlaucht
Hast dein schimmerndes haar
Dann in blüten getaucht.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 4, Nr. 9, S. 114, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-04-09_n0114.html)