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eine Materie, die auf der Lichtsphäre
schwimmt, in einen Rahmen strahlen-
den Lichtes eingefasst; das ist eine
Incrustation. Eine vedantische Schule
hat gesagt, diese rothe Materie sei die
Nahrung der Götter; eine andere hält
sie für ein Loch in der Sonnenscheibe,
durch welches die Seelen der Befreiten
zu den höheren Welten stiegen. Die
Occultisten des Orients studieren die
Natur der Welt durch das Licht. Die
Krystalle, durch welche sie beobachten,
haben den Zweck, das Licht zu analy-
sieren und nicht ihnen in einer Laterna
magica die Bilder zu zeigen, die in
ihrem Gehirn entstehen, die niederen
Phänomene der inneren Mikrobe.
Wenn der Astronom den Kosmos
zeichnet, zeichnet er das Interieur seines
Auges; die beiden correspondieren mit-
einander; das Firmament ist ein ge-
schlossenes Gewölbe, das ist die kos-
mische Hornhaut.
Der gelbe Fleck und die Sonne sind
zwei analoge Dinge; die Sonne fabri-
ciert ebensowenig das Licht wie der
gelbe Fleck; sie condensiert es zum
Theil, und das ist alles; die Sterne
sind Licht, das durch ein gewisses Ge-
webe des kosmischen Auges reflectiert
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wird; und, wenn man das weiß, lächelt
man wie ein Gott, wenn man die Elu-
cubrationen eines Flammarion liest,
und man erstaunt über den Grad von
Absurdheit, den die menschliche Ein-
bildung erreichen kann.
Dann reflectiert man, dass die Ab-
surdheit ein Factum ist wie jedes
andere, und wenn man begriffen hat,
dass die Erde eine Zelle des kosmischen
Gewebes ist, das das Licht reflectiert
und absorbiert, und dass die Sterne
dasselbe sind, sagt man sich, dass,
da wir eine von diesen Zellen bewohnen,
keine Möglichkeit besteht, dass wir
durch die kosmischen Nahrungsaus-
tausche dazu kommen könnten, eine
andere analoge zu bewohnen, und
daher kann man etwas Vernunft in
den beim ersten Anblicke unsinnigen
Phantasien der astronomischen Ein-
bildung finden, die sich nur täuscht,
wenn sie denkt, die Sterne seien Sonnen
mit Gefolgen von Planeten.
Man muss die Ausdrücke Makro-
kosmos und Mikrokosmos ernst nehmen,
um zum Verständnis der Natur zu
gelangen. Nichts außer dem Menschen,
das nicht im Menschen wäre — und
in allen Wesen.
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