Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 2, Nr. 13, S. 515
Text
milder Warner, der weiseste Freund, sanft und sicher geleitet hat«, so
dass Herr Bahr heute schon ganz allein, ohne Reicher’s Führung, Reicher
loben kann. »Wenn ich doch etwas geworden bin,« fügt er hinzu, »so
haben wir es ihm zu danken, und wenn ich jetzt selbst manchen
Jüngling fördern darf, so habe ich das von ihm gelernt. Er ist mein
Meister in der guten Kunst des Helfens gewesen. Ich thue nichts, als ihn
copiren.« Der Komödiant könnt’ einen Pfarrer lehren, hat es aber vor-
gezogen, einen kleinen Scribenten in den Gebräuchen des Grössenwahns
zu unterweisen.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 2, Nr. 13, S. 515, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-01-02-13_n0515.html)