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Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 2, Nr. 21, S. 828

Text

828 NOTIZEN.

Bekanntlich haben an ähnlichen
Themen Anzengruber im »Ledigen
Hof« und Maupassant in »Musotte«
mit sicheren Händen gerührt. »Ein
Testament« verliert nicht neben
ihnen; das ist genug. Auch die
Geschichte »Ihr Dichter« hat eine
hübsche Idee, ist aber zu breit an-
gelegt und wiederholt sich zu sehr.
Ueber die wenig feinen Skizzen

»Annuschka, die Magd« und »Eine
schreckliche Spukgeschichte« ist
nichts zu sagen. Im Dialog »Ge-
widmet von « forcirt Frau Carry
Brachvogel jene talmifranzösische,
erschreckliche Frivolität, die man
nur in den Büchern werdender
Jünglinge und anständiger Frauen
findet.

Ludwig Bauer.



Herausgeber und verantwortlicher Redacteur: Rudolf Strauss.

Ch. Reisser & M. Werthner, Wien.

Zitiervorschlag

Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 2, Nr. 21, S. 828, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-01-02-21_n0828.html)