Wiener Rundschau: Jg. 2, Bd. 3/4, Nr. 9, S. 327

Wie Jonas Lie lebt und dichtet (Garborg, Arne)

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Wiener Rundschau: Jg. 2, Bd. 3/4, Nr. 9, S. 327

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WIE JONAS LIE LEBT UND DICHTET. 327

und er kann über einer Einzelheit brüten, die dem Alltagsmenschen
gering scheint, die aber seinen Sinn wie eine merkwürdige Botschaft
von einem Geheimniss, einer tiefen Umwälzung berührt, die man nicht
fassen kann, über die er aber nachsinnt. Im alten Krabbe (»Eine
Ehe«) hat er mit ausgezeichneter Laune sich über diese Seite seiner
Natur selber lustig gemacht; wenn er den »alten Sausewind« plötzlich
aus dem Gebüsch treten lässt und ohne Einleitung hervorbrausen:
»Eine Leydnerflasche, Sie! — das ist’s, was wir sind! — ganz — ein —
fach elektromotorische Kraftsammler,« und versichert, dass Gedanke,
Wille, Gefühl nur »Ueberschuss an Elektricität· seien und dass wir es
so weit bringen müssen, »Napoleone per Fabrik zu machen« — so ist
das nicht weit entfernt von Jonas Lie — Jonas Lie in einem allzu
glücklichen Entdeckermoment.

(Schluss folgt.)


Zitiervorschlag

Wiener Rundschau: Jg. 2, Bd. 3/4, Nr. 9, S. 327, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-02-01-09_n0327.html)