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kritik eine grössere Resonanz, dient aber zugleich auch als
deren Controle.
Der Verband der Theaterbesucher wird seinen Mit-
gliedern den gebührenden Einfluss nach jeder Richtung hin
sichern und damit das Interesse am Theater vertiefen.
Insbesondere für Wien fällt ins Gewicht die gesell-
schaftliche Bedeutung einer solchen Vereinigung, der Con-
tact aller Ränge, der auf neutralem Kunstboden hergestellt
würde.
Anmerkung der Redaction. Wir halten den Zeitpunkt für
geeignet, um mit diesem Organisationsgedanken unseres Mitarbeiters
F. Schik, den derselbe übrigens schon vor circa zwei Jahren an-
deutete, vor die Oeffentlichkeit zu treten. Erst unlängst, anlässlich
der Arretirungen beifallsfreudiger Theaterbesucher, ist die Nothwendig-
keit der Organisirung des Theaterpublicums auch im Interesse seiner
Rechtssicherheit klar geworden. Wir stellen die Frage daher zur all-
gemeinen Discussion und erbitten uns von Freunden dieser Idee even-
tuelle Vorschläge. (Zuschriften sind an die Redaction der
»Wiener Rundschau«, Wien, I., Spiegelgasse 11, zu
richten.) Von der Betheiligung des Publicums wird es abhängen,
ob wir eine constituirende Versammlung mit der entsprechenden Tages-
ordnung noch in dieser Saison einberufen oder die Veranstaltung der-
selben bis zum Beginne der nächsten Saison verschieben.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 2, Bd. 3/4, Nr. 12, S. 477, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-02-01-12_n0477.html)