Text
Das alte Meer tobt.
Und langsam tauchen die Geister des Meeres wieder hinab
— ins alte, kalte Wogenbett.
Gurgelnd schliesst sich das Wasser über den haarigen Köpfen,
in denen die smaragdgrünen Augen verlöschen.
Und wieder tobt das Meer — einsam — einsam — und gross!
SÄULENLIED.
Ich steh’ auf meiner Säule,
Und schau ins wilde Meer,
Ich höre Dein Geheule,
Und wund’re mich nicht mehr.
Ich steh’ auf meiner Säule,
Mir wird mein Herz nicht schwer.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 2, Bd. 3/4, Nr. 15, S. 574, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-02-02-15_n0574.html)