Wiener Rundschau: Jg. 4, Nr. 7, S. 157
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Patienten bewirke. Wie dem auch sein Professor Dr. med. Metschnikow
»Gewöhnlich führt jede physiologische
Man kann sogar die Frage
auf- Es gibt in der Natur einzellige Wesen, |
Zu den Metschnikow’schen Resultaten |
* Professor Dr. med. Duclaux hat sich nach einem Artikel in »La Fronde« vom
5. Jänner 1900: „Sérum de Jouvence“ darüber wie folgt geäußert:
»Welche Hoffnung lässt das Herz schwellen bei einer solchen Perspective. Theoretisch
ist das ewige Leben möglich, praktisch nicht unausführbar! Verdient nicht eine Methode,
welche die Periode des Greisenalters verringern und die Summe der Lebenskräfte vermehren
würde, in hohem Grade die Aufmerksamkeit der Sociologen? Wir sind 25 Jahre jung, 25
Jahre
im kräftigen Alter und riskieren, 50 Jahre im Greisenalter stehen zu müssen; das ist
sehr
hart. Aber wer hat Schuld? Die Natur? Nein! Wir? Ganz ohne Zweifel! Unter den Ent-
deckungen, welche sich bei der Morgenröthe des neuen Jahrhunderts zeigen, wird diejenige,
welche Metschnikow soeben in der Theorie vollendet hat und welche er praktisch wahr-
scheinlich verwirklichen wird, nicht die kleinste sein!«
Auch diese Ansicht Duclaux’ habe ich völlig in meinen Schriften getheilt, dass nämlich
unser früher Tod einzig unsere Schuld ist, denn wenn das »mechanische Princip des
Organismus« durch unser Zuthun seine Schuldigkeit thut, dann sind ja die Bedingungen
zum
Fortleben gegeben! — Deshalb habe ich behauptet: es sei rein unmöglich, je zu sterben,
wenn jenes Princip bei normaler Kraft erhalten würde durch Muskelarbeit! D. V.
** Vgl. »Wiener Rundschau«, IV., Nr. 5: »Das mechanische Princip des Organismus«
von Carl Buttenstedt.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 4, Nr. 7, S. 157, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-04-07_n0157.html)