|
(πάντα ῥεῖ Swara der occulten Hindu-Philo-
sophie oder Atma von der Wurzel At
ewige Bewegung, verwandt mit den Wurzeln
AH Athem, Hauch und AS Sein. Diese
Wurzeln haben zum Ursprung den Ton des
Ein- und Ausathmens, also ist der Strom der
Lebenswelle dasselbe, das im Menschen die
Form der aus- und einathmenden Bewegung
der Lungen annimmt, und dies ist auch die
alles durchdringende Quelle der Evolution und
Involution des Weltalls: der Krieg ist der Vater
der Dinge.)
Dass der Verfasser den Neu-Platonikern
nicht gerecht wird, kann man sich denken.
Wir empfehlen ihm die Studie G. R. S. Meads
über Plotinus (Theosophy of the Greeks), die
er nicht zu kennen scheint.
Auch in der Darstellung des »gefesselten
Prometheus« vermisst man die Erfassung des
tieferen Sinnes. Prometheus scheint der Typus
des Menschen zu sein, der seiner Zeit voraus ist
und sie beschleunigen will, ohne zu bedenken,
dass »der Widerstand der stumpfen Welt« dies
nicht zulässt und dass »die Götter« als die
sichtbaren Hüter der relativ sittlichen
Welt-Ordnung solche Revolution nicht zu-
lassen dürfen. Gerade der von Baumgartner
gänzlich verkannte geniale Julianus
Apo-
stata ist ein solcher tragischer Held. Wenn
man von den albernen Verleumdungen stumpf-
sinniger Zeitgenossen abstrahiert, die der
Parteigeist verblendet, so muss man sagen, dass
er eine reine Persönlichkeit war, die sein
Unglück in eine Periode stellte, wo man noch
|
nicht begreifen konnte, dass sich die echten
Lehren des Orients sehr wohl vereinigen lassen
mit der Lehre Jesu Christi.
EIN ABENTEUER UNTER DEN ROSEN-
KREUZERN. Aus dem Englischen übersetzt
von Helene Zillmann. Leipzig, Friedrich. —
Franz Hartmann ist der Verfasser dieses
occultistischen Romanes, der in England und
Amerika vielen Beifall fand. Carl du Prel hatte
in der Zeitschrift »Sphinx« eine novellistische
Studie: »Ein weltliches Kloster« veröffentlicht,
in der er das Ideal eines theosophischen Buen
Retiro zeichnet. Hartmann nahm diese Idee 1893
in Boston wieder auf. Er schildert uns einen
Art Gralsorden, der »in fernem Land, unnahbar
euren Schritten«, seinen Sitz hat, den der Autor
kennen lernt. Hier erhält er von den Adepten
die höchste Belehrung, während die eigentliche
Erzählung in den Hintergrund tritt. Der Ver-
fasser verräth künstlerische Begabung und
würde bei einiger Anstrengung einen größeren
Roman dieser Gattung hervorbringen können,
wie sie Lord Lytton Bulwer in seinem Zanoni
und in der Strange Story geschaffen hat. Es
wäre in der That wünschenswert, einmal den
Occultismus im Leben zu zeigen, d. h. einen
höheren Typus herzustellen, der die Realitäten
des Lebens verbindet mit einer tieferen Ein-
sicht in das Wesen der Dinge. Aber beides
muss Hand in Hand gehen.*
LÜTTICH. HARALD GRAEVELL.
|