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Unerschöpfliche Messen, jeden Tag, Wenn wir verstehen, aufmerksam Der Dichter ist der, der betrachtet. Denn das Paradies ist überall. Aber der Gelehrte sucht diese ersten Der Dichter, er, der weiß, dass er |
Der fromme Dichter neigt sich in Denn das Kunstwerk ist ein Kry- Solche Werke krystallisieren sich In ihm ruht sich langsam die Idee |
Und ich gebe nicht vor, diese Theorie sei neu. Die Lehren der Entsagung predigen
nichts anderes.
Die moralische Frage für den Künstler ist nicht, ob die Idee, die er offenbart, mehr
oder weniger moralisch und der großen Zahl nützlich ist; die Frage ist, ob er sie
gut offenbare.
Denn alles muss geoffenbart werden, selbst die tödtlich traurigsten Dinge. »Wehe dem,
durch
den das Ärgernis geschieht«, aber: »Es ist nothwendig, dass das Ärgernis geschehe.«
— Der
Künstler und der Mensch, der wahrhaft Mensch ist, der für etwas lebt, soll vor allem
das Opfer
seiner selbst gebracht haben. Sein ganzes Leben ist nur eine Einleitung dazu.
Und nun: was offenbaren? — Man lernt das im Schweigen. (1890.)
* Hat man verstanden, dass ich symbolisch nenne — alles, was erscheint?
**: Die erste Note wieder lesen.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 5, Nr. 7, S. 145, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-05-07_n0145.html)