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umso dichter, je tiefer sie sinkt. In
der Gedankenwelt (Devachan) hüllt
sie sich instinctiv in die Substanz, aus
welcher die Gedanken bestehen; bei ihrem
Eintritt in die Astralregion hüllt sie sich
in einen zweiten, noch dichteren Schleier,
in die Astralmaterie ein, und schließlich
erlangt sie bei ihrer Geburt auf der phy-
sischen Ebene einen noch gröberen mate-
riellen Körper, in welchem sie nur schwer
sich in ihrer wahren Natur als ein gött-
liches Wesen erkennt.
Durch den Tod auf Erden legt sie
den physischen Körper, durch den Tod
auf der Astralebene den Astralkörper und
durch den Tod in der Himmelswelt den
Gedankenkörper wieder ab und kehrt so
wieder zu ihrer wahren Selbstheit zurück,
wobei sie alles dasjenige mitbringt, was
sie auf Erden gewonnen hat und was
ihrer wahren Natur angemessen ist.
Viele bringen nichts, andere Weniges
mit. Wenn die Seele während ihres Da-
seins kein höheres Bewusstsein, keine
höhere Erkenntnis erlangt hat, so kehrt
sie ebenso unwissend zurück, wie sie
gekommen ist. Die Aufgabe des Occul-
tisten ist es, sich von dem von oben
kommenden Lichtstrahl durchdringen zu
lassen, und dadurch, noch während er
in seinem physischen Körper lebt, jenes
geistige Bewusstsein zu erlangen, welches
ihn zu seinem Gott (seinem wahren Ich)
erhebt und ihn zu einem wahren Sohn
Gottes, einem selbstbewussten Bewohner
der himmlischen Regionen macht — nicht
in seiner Phantasie, sondern in Wirklichkeit.
So steigt der Occultist durch die drei
Welten zu Gott empor, auch ohne seinen
physischen Körper abzulegen. Indem sich
sein Astralkörper ausbildet, erlangt er das
astrale Bewusstsein und die Fähigkeit,
astrale Wahrnehmungen zu machen, ja
selbst auf dem Astralkörper sich frei zu
bewegen, während sein physischer Körper
schläft, und die Erinnerungen daran beim
Erwachen mitzubringen. Vervollkommnet
sich die Organisation seines »himmlischen«
Körpers und erwacht in ihm das dazu-
gehörige Selbstbewusstsein, so kann er
auch noch nach Belieben seinen Astral-
körper zeitweilig abstreifen und ein wahrer
Bewohner der Ideenwelt sein. Da alle äußer-
lichen Naturerscheinungen die schließlichen
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Offenbarungen geistiger Gesetze im Welt-
all sind, welche er kennt, hat er auch
einen tieferen Einblick in die Ursachen
derselben, als die materielle Wissenschaft,
welcher nur materielle Mittel zu Gebote
stehen. Dass es Menschen gibt, welche
diese Fähigkeiten erlangt haben, ist
Jedem, der sich mit diesem Studium ein-
gehend beschäftigt hat, bekannt.
Das Endziel alles Daseins ist Vollkom-
menheit; deshalb ist für den Menschen
alles gut, was ihn erhebt, und alles schlecht,
was ihn erniedrigt. Was ihn erhebt, ist die
Liebe zum Höheren, was ihn hindert, ist
der Selbstwahn und Egoismus mit seinem
Gefolge. Deshalb besteht die Schule des
richtigen Occultisten nicht in Hypno-
tisieren u. dgl., sondern darin, dass er
lernt, principiell zu handeln. Während
der Alltagsmensch nur die ihn umgebende
äußerliche Welt der Erscheinungen kennt,
lebt der innerlich erwachte und erleuchtete
Mensch in seinem Innern; er empfindet
die Gegenwart jener Kraft in sich, welche
die Quelle seines Lebens und seiner Er-
kenntnis ist und erkennt diese Quelle
am Ende als sein eigenes Ich. Je mehr
das Dasein seines wahren Ich in ihm zu
seinem Bewusstsein kommt, umsomehr
erwachen in ihm auch die Kräfte, welche
diesem höheren Ich angehören; dieses Ich
ist sein Schutzgeist und Führer, und indem
er sich dieser Gnadensonne nähert, werden
ihm in deren Lichte die göttlichen
Geheimnisse klar.
Auf diese Weise schafft der Mensch
die Bedingungen, unter denen er erleuchtet
werden kann; aber das Licht selbst kann
er nicht schaffen. Das Vorhandensein und
die Stärke dieses geistigen Lichtes hängt
von den Eigenschaften der Lichtquelle ab,
und diese sind das Resultat der geistigen
Kräfte, welche sein unsterbliches Ich in
früheren Daseinsformen gesammelt hat.
Darin besteht die »Erwählung«, und nicht
jedermann ist in seinem jetzigen Dasein
reif dazu. Alle unsere Verkörperungen auf
dieser Erde und auf anderen Planeten
sind nur Vorschulen zur Erlangung jener
occulten Erkenntnis, die den Menschen
zum Herrn des Himmels und der Welten
macht.
Wieviel weiser würden unsere Ärzte
werden, wenn sie mit dem Auge des
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