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Geistes den Körper des Kranken durch-
dringen und nicht nur die äußerlichen
Wirkungen, sondern den innerlichen Grund
des Übels sehen würden und z. B. be-
griffen, dass und weshalb die Pest und
andere epidemische Krankheiten ihre Ur-
sache in moralischen Einflüssen haben! Wie-
viel weiter würde die Wissenschaft fort-
schreiten, wenn die Naturforscher die Fähig-
keit ausbilden würden, den Grund, aus
dem alle äußerlichen Natur-Erscheinungen
entspringen, zu erkennen und sich die
Kräfte zunutze zu machen, welche dem
noch fast unbekannten Weltäther inne-
wohnen!
Es wäre auch in politischer und
socialer Hinsicht wertvoll, wenn man der
Menge die Lehre vom Karma erklären
und logisch nachweisen würde, dass der
Mensch gleichsam sich selber erzeugt, weil
er selber das Erzeugnis seiner früheren
Handlungen ist und auch in seinem
jetzigen Dasein für sich selbst den Cha-
rakter bildet und die Rolle schafft, in
welcher er bei seinem nächsten Erscheinen
auf der Bühne des Lebens auftreten wird!
Ist es nicht für Jeden leicht einzu-
sehen, dass die Verbrechen abnehmen
würden, wenn man, anstatt die Menschen
auf die religiöse Schwärmerei und den
Aberglauben zu verweisen, ihnen wissen-
schaftlich erklären würde, welche Folgen
aus denselben entstehen? Wer würde wohl
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so unvernünftig sein, einen Selbst-
mord zu begehen, wenn er die Übel
kennen würde, welche daraus entspringen,
und wie thöricht würde in dem Lichte der
höheren Wissenschaft die Todesstrafe
erscheinen, sowie auch manche anderen
altehrwürdigen Einrichtungen, die moder-
nen Überbleibsel menschlicher Dummheit!
Wie würde auch Jeder darnach trachten,
Herr über seine Leidenschaften zu werden,
wenn er die Wesenheiten kennen würde,
die aus diesen entspringen.
Noch immer ist unser Planet nicht auf
jener Stufe der Evolution, die ihm gebührt.
Die höchsten Kräfte der Menschheit schlum-
mern noch in ihrem Innern und sind nur
Wenigen bekannt; unser Dasein gleicht
noch einem Traumleben und Puppenspiel,
selbst unsere Gelehrten nehmen den Schein
für das Wahre und kennen die Wirklich-
keit nicht. Allmählich aber erhebt sich
die Menschheit auf eine höhere Stufe,
und damit erweitert sich auch der Horizont
ihres Wissens, ihr Blick dringt hinaus
über das Reich der groben Materie in
die Regionen ihrer höheren Natur. Das
Ziel, wonach die ganze Menschheit ringt
und welchem alle Geschöpfe zustreben,
ist Vollkommenheit und die richtigen »Occul-
tisten« sind diejenigen großen Seelen und
erleuchteten Geister, welche diesem Ziele
näher gekommen sind und den Weg kennen,
den sie selber durchwandert haben.
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