Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 2, S. 49
Text
Palomides.
Ich liebe dich auch mehr als sie, die ich liebe. —
Wie? du weinst, du weinst wie ich?
Astolaine.
Es sind nichtige Thränen betrübe dich um ihret-
willen nicht Ich weine so, weil ich ein Weib bin, aber es
heisst, unsere Thränen seien nicht schmerzlich Du siehst,
ich kann sie schon trocknen Ich wusste wohl, was es
war Ich erwartete das Erwachen Nun ist es da, und
ich kann mit weniger Unruhe athmen, da ich nun ja nicht
mehr glücklich bin Das ist es Es wäre nothwendig,
jetzt klar darin zu sehen, um deiner selbst und um ihret-
willen. Denn ich glaube, dass mein Vater bereits Argwohn
hegt. (Sie gehen hinaus.)
(Fortsetzung folgt.)
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 2, S. 49, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-01-01-02_n0049.html)