Wiener Rundschau: Jg. 2, Bd. 3/4, Nr. 20, S. 764
Text
(Lange noch schauern die nadeln )
und wieder kehrt er zurück
und reisst sie an sich /
in seines leidens ungestüm verwehend
— doch sie schüttelt die locken
ächzend
und krümmt sich vor wehe und sehnen —
wehe- schwellendem sterbens-
sehnen
und wieder entschwebt er von hinnen;
wieder traurig entbebt er
und wieder die föhre ver-
stummt — —
(Leise
noch schauern die nadeln
lange ent- zittert das weh
den leise
schauernden nadeln )
In blauem sehnen
schauen die schimmernden berge herüber
fern- her fern- her
und können nicht
näher
und können für immer
nicht
näher
Und des wallenden meeres wonnige wogen
glühen herüber unter den jauchzenden küssen der sonne
o die dunkel- singenden wogen /
die alle weissen sonnen-
küsse
ge-
trunken haben — — —
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 2, Bd. 3/4, Nr. 20, S. 764, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-02-02-20_n0764.html)