Wiener Rundschau: Jg. 3, Bd. 1, Nr. 11, S. 253
Text
Wandert weit von der Witwe zu Windsor;
Denn die halbe Welt ist ihr Gut:
Wir haben’s ihr beschert, mit der Flamm* und dem Schwert,
Und wir pökeln’s mit Bein und mit Blut.
(’s ist unser Gebein, unser Blut.)
Zurück von den Söhnen der Witwe,
Ihrem Laden, der sicher verschallt;
Denn die Könige knien und die Kaiser verzieh’n,
Wenn die Witwe von Windsor ruft: Halt!
(Uns schickt man’s zu rufen das Halt.)
Drum hoch dem Palaste der Witwe
Vom Pole zur tropischen Zon’ —
Den wir mit Leibern gedeckt, mit Bajonnetten umsteckt,
Den wir öffnen mit Gruss der Kanon.
(Arme Teufel! Uns kracht die Kanon!)
Wir kennen die Witwe von Windsor,
Es heisst, sie versteh’ keinen Scherz:
Ihrer Posten Heer steht über Land und Meer,
Wo nur tönt das schmetternde Erz.
(Wir bekommen’s zu spüren das Erz!)
Und nähm’t Ihr die Flügel des Morgens,
Würdet rund um die Erde gehetzt,
Ihr entrönn’t ihr doch nie, der verdammten Melodie,
Und dem Lappen da, der so zerfetzt.
(Auch wir sind von Kugeln zerfetzt.)
Drum trinkt auf die Söhne der Witwe,
Wo immer sie geh’n und steh’n,
Trinkt auf all ihr Begehr, und sie wünschen so sehr,
Zurück in die Heimat zu geh’n.
(Die werden sie nimmermehr seh’n!)
DER PAPST.
Von OSKAR PANIZZA (Paris).
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Wieder geht Einer dahin aus jener |
stitution aber, die ganze Koralle, das Das Papstthum ist heute eine ver- |
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 3, Bd. 1, Nr. 11, S. 253, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-03-01-11_n0253.html)