Wiener Rundschau: Jg. 3, Bd. 1, Nr. 12, S. 273
Text
Von RICHARD MUTHER (Breslau).
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Wir feiern in diesem Jahre den drei- Kein Porträtmaler der Welt hat, Das sind also die Persönlichkeiten des |
lose Gestalten, die schon alt waren, als Wie kommt es, dass man trotzdem Viel trägt zu dem feudalen Eindrucke |
* Anm. d. Red.: Schon rüsten sich die hispanischen Lande, ihren Velasquez zu preisen.
Der 6. Juni dieses Jahres bringt die dritte Centenarfeier seines Geburtstages. Alle Kunst- und
Literaturvereine der Halbinsel melden ihre Mitwirkung an. Von Kunstfreunden gestiftet,
soll
eine Velasquez-Statue vor dem Haupteingange des Prado-Museums festlich enthüllt werden.
Man
vergleiche das Edict der spanischen Regierung, das vor kurzem durch die amtliche »Gaceta
de Madrid« promulgiert worden:
»Da die Regierung den Wunsch hegt, in würdiger Weise das Gedenkfest des
grossen Malers Velasquez zu feiern und nach Kräften zum Glanze der bevorstehenden
Centenarfeier beizutragen, haben Seine Majestät der König (den Gott beschütze!) und
in seinem Namen die Königin-Regentin des Reiches geruht anzuordnen, dass im
National-Gemäldemuseum (Prado) ein besonderer Saal eingerichtet werde zur Ausstellung
aller Werke des genialen Künstlers, d. i. sämmlicher im Museum enthaltenen und Wieder-
gaben aller sonstwo vorhandenen, von ihm herrührenden Gemälde.«
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 3, Bd. 1, Nr. 12, S. 273, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-03-01-12_n0273.html)