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jenige eingeht, woher es gekommen ist,
so kann sich jeder selbst das Schicksal
der Seelen nach dem Tode denken. Es
werden da fünf Pfade beschrieben. Der
eine ist der Abweg zur Hölle und Ver-
nichtung, der Zustand der Qual und des
Jammers; der andere führt zur Verthierung
und in den thierischen Schoss; der dritte
zum Schattenreich, dem Reich der Ge-
spenster und erdgebundenen Seelen; der
vierte zur Wiederverkörperung in mensch-
licher Form; der fünfte zur Götterwelt,
dem himmlischen Reiche. Wer aber sich
selbst und alles überwunden hat, der geht
in die Gottheit, ins Nirwana ein, das
heisst, wir sind bereits alle darin, und es
handelt sich um nichts weiter, als dass
wir dies wirklich erkennen. Das Ideale
ist für uns erst dann das Reale, wenn
es in uns selbst durch die That verwirk-
licht wird und dadurch zu unserer Er-
kenntnis gelangt.
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»So kämpfe tapfer. Sicherlich auch Du
Wirst mich erreichen, wenn Dein Herz und Geist
Mit Festigkeit auf mich gerichtet bleibt;
Denn jeder, der sich gänzlich mir ergibt
Und keinen andern Göttern dienstbar ist,
der geht durch mich ins höchste Dasein ein.«
Wer aber könnte sich gänzlich dem
Göttlichen ergeben und beständig an
Gott denken, als wer die Liebe zum
Göttlichen im Herzen trägt und von ihr
erfüllt ist. »Wer Gott in sich selbst und
in allem empfindet und sieht, der ist der
richtige Seher.«
»Allein am meisten lieb’ ich jene, die
Mich über alles lieben, deren Leben
Die Liebe ist. Sie lieb’ ich über alles
Und ich ernähre sie mit meiner Liebe.«
Somit gipfelt auch die Bhagavad
Gita in der alten Lehre, welche auch
das Christenthum angenommen hat, die
aber noch nicht überall ausgeübt wird
und die alles übrige in sich einschliesst:
»Liebe Gott über alles, und Deinen Näch-
sten wie Dich selbst.
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