Wiener Rundschau: Jg. 3, Bd. 2, Nr. 26, S. 617
Hypnotismus und Magnetismus II. (Thomassin, Carl von)
Text
|
sein Führer, sein Herz wird Wahrheit Jakob Böhme (1575—1624) durfte be- Francis Bacon von Verulam (1561— Der angebliche Rosenkreuzer Robert Im XVII. Jahrhundert begegnen wir |
notischem und suggestionistischem Gebiete »Magnetismus wird er deswegen genannt, Da er alles als magnetisch erklärt, |
* Über die Wunderheilungen fällt Schröter im Gegensatze zu den Ansichten moderner
Materialisten folgendes Urtheil: »Die Heiligen der katholischen Kirche beider Richtungen
besitzen sämmtlich die Befähigung zu heilen. Mag nun auch der fromme Glaube mitgewirkt
haben, mögen die Sinne sich gefesselt haben, die thatsächlichen Erfolge der magnetischen
Heilweise sind unleugbar so wenig zu bezweifeln, wie die Heilungen der römischen Kaiser,
der egytischen Priester und der christlichen Könige. Bei allen diesen Vertretern wirkt
wohl
der Nimbus mit, von Auserwählten oder hohen Personen behandelt zu werden, aber die
Erfolge,
wie schon gesagt, müssen bestanden haben, sonst würde sich ein Märchen nicht erhalten
haben«.
Bezüglich der Heilungen der christlichen Könige müssten wir hier noch erwähnen, dass
sowohl den Königen von Frankreich, wie denen von England und eine Zeitlang auch denen
von Ungarn die Fähigkeit, gewisse Übel durch Handauflegung und Gebet zu heilen, zugeschrieben;
wurde. Noch in unserem Jahrhundert legte Karl X. von Frankreich vielen Kranken die
Hände
auf. In England erlosch der Glaube an diese Heilungen bereits vor längerer Zeit, was
mit der
Reformation in Zusammenhang gebracht wird.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 3, Bd. 2, Nr. 26, S. 617, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-03-02-26_n0617.html)