Wiener Rundschau: Jg. 4, Nr. 4, S. 81
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Seins-Grunde Atma sind. Ist diese Er- Fragen wir nun aber, was uns diese Es wurde schon erwähnt, der Védanta |
Erkennen oder Gnâna. Das Gegentheil Bietet uns der Védanta hiemit eine |
* Der Ausdruck »errungen« ist hier im Sinne des Védanta nicht ganz zutreffend, kann
jedoch schwer durch einen anderen ersetzt werden. Nach dieser Philosophie ist ja Atma
und
mit ihm der Besitz dieser unwandelbaren Seligkeit in jedem Einzelnen von Ewigkeit
gegen-
wärtig, ihm nur infolge der Täuschungen, in welchen er dahinlebt, verborgen und unbekannt.
Von »erringen« kann also nur insoferne die Rede sein, als es uns Mühe und harte Arbeit
kostet, uns von diesen Täuschungen zu befreien und den in uns bereits vorhandenen
Zustand
von Sat-Chit-Ananda oder höchsten Wissens, Erkennens und wandelloser Seligkeit in
seinem ganzen Umfange zu verwirklichen.
** Diese Hüllen (oder Koshas) sind unsere falschen Vorstellungen, unsere Leidenschaften
und Begierden etc., welche den klaren Blick trüben und die Erkenntnis der Wahrheit
hindern.
Je mehr wir uns von denselben losmachen, umso klarer tritt das durch sie verhüllte
und ver-
düsterte, wahre Bild Gottes in uns hervor.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 4, Nr. 4, S. 81, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-04-04_n0081.html)