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Gemüthes und spiegelt wieder auf dessen
Gedächtnistafel die Erinnerungen aus der
Vergangenheit.
Auch die anima bruta (Ruach)
hat ein gewisses Recht, zu sagen, dass
sie unsterblich sei; denn ihr besserer
Theil, wenn ein solcher vorhanden ist,
wird schließlich von Neschamah auf-
genommen; aber in einem Menschen, der
sich von allem Geistigen abwendet, ein
schlechtes Leben führt oder hartnäckig
darauf besteht, das Dasein des Geistes zu
leugnen, das Materielle als das Wirk-
liche und die Ordnung in der Welt als
ein Spiel des Zufalls zu betrachten, in
einem solchen Menschen findet am Ende
eine Trennung zwischen dem »Planeten«
und dem »Monde« statt; er verliert seine
Intuition und sein Gewissen; eine solche
von Gott geschiedene Seele ist verloren,
und was von ihr übrig bleibt, ist im
besten Falle ein grübelnder und specu-
lierender, aber erkenntnisloser Idiot.
Die vom Körper abgeschiedene anima
bruta lernt nichts mehr. Selbst wenn sie
schon Jahrhunderte alt ist, wird sie,
wenn man sie befragt, schwerlich mehr
Wissen offenbaren, als sie während des
Lebens erlangt hat. Wenn bei spiritisti-
schen Sitzungen eine neue Idee zum Vor-
schein kommt, so hat dieselbe stets einen
ganz anderen Ursprung, als in dem
Wissen des betreffenden »Geistes«. Der
Grund, weshalb viele von dergleichen
Mittheilungen astralischer, einige aber
himmlischer Natur sind, ist der, dass die
meisten Menschen vermittelst ihrer eigenen
anima bruta mit den »Geistern« in
Verbindung treten; die wenigen Reinen
aber vermittelst ihrer anima divina;
denn Gleiches zieht Gleiches an.
Den Seelen der Thiere wird man
selten begegnen; sie stehen mehr mit
Ihresgleichen, als mit den Menschen in
Verbindung; ausgenommen in Fällen, wo
die Zuneigung zwischen Mensch und Thier
sehr stark war. Oberflächliche Neigungen
haben keine lange Dauer. Wenn ein
Mensch den Gegenstand seiner Liebe in
der Ewigkeit (Nirwana) finden will, so
muss seine Liebe aus Neschamah und
nicht aus Ruach kommen. Wahre Liebe
ist stärker als tausend Tode; denn wenn
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ein Mensch auch tausendmal geboren
wird und stirbt, so kann doch eine einzige
Liebe sich durch alle seine Wiederver-
körperungen fortpflanzen und dabei stets
in Kraft und Macht wachsen.
Alle die genannten Doni: Nephesch,
Ruach und Neschamah sind Arten der
Offenbarung einer und derselben allgegen-
wärtigen Wesenheit, welche sowohl Leben,
als auch Substanz, Instinct und Bewusstsein
ist, wenn es sich auch nicht unter allen
Bedingungen auf dieselbe Art äußern
kann. Alles in der Natur ist, im Grunde
genommen, eine Offenbarung des Geistes
Gottes im Weltall, und somit ist auch in
allen Dingen eine göttliche Energie. Evo-
lution ist das Offenbarwerden des inner-
lich Verborgenen, das Erwachen einer
schlummernden Kraft. Das erste Product
der Wirkung dieser göttlichen Kraft über
der materiellen Ebene ist Nephesch.
Dies ist die vegetative Seele, welche alles
Leben bewegt, und wodurch die niederen
Lebensformen ins Dasein kommen. Das
zweite ist Ruach, »der Wind«, welcher
einherbraust und das Gemüth bewegt.
Das dritte ist Neschamah; es ist das
Höchste, weil es innerlich ist und im
Mittelpunkt des Lebens wohnt. Von
Ruach getragen, ist Neschamah das
Gefäß, welches das göttliche Wesen direct
in sich aufnimmt, und ohne welches dieses
(der innere Mensch) nicht individualisiert
und eine unzerstörbare Einheit werden
kann, gleich einer Flamme, die durch
nichts mehr bewegt werden kann. Beide,
der »Wind« und die »Flamme«, sind
Geist; aber der »Wind« ist allgemein
und die »Flamme« individualisiert. Der
»Wind« erfüllt das Haus, die »Flamme«
schafft die Individualität. Der »Wind« ist
die Stimme, welche im Ohr des Apostels
ertönt und wieder weiter zieht, die
Flamme die »Feuerzunge«, welche durch
das Wort des Apostels spricht. In der
nicht individuellen Seele wird der Athem
Gottes wohl wahrgenommen; aber die
zum wahren Selbstbewusstsein gekommene
Seele ist der Ausdruck von Gottes Wort.
Von beiden, von Nephesch, wie auch
von Ruach, ist dasjenige, was von
Neschamah aufgenommen wird, Ne-
schamah selbst.
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