Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 3, S. 93
Text
Astolaine.
Ich decke seine armen Augen zu (Sie bedeckt Abla-
morens Angesicht.) Ich will nicht, dass Palomides ihn so erblickt
Er ist zu unglücklich.
(Palomides tritt ein.)
Palomides.
Was geht hier vor?
Eine der Schwestern.
Er ist auf der Bank eingeschlafen.
Palomides.
Ich bin ihm gefolgt, ohne dass er mich bemerken konnte
Hat er nichts gesagt?
Astolaine.
Nein; doch seht, was er Alles erlitten hat
Palomides.
Hat er die Schlüssel?
Eine andere Schwester.
Er hält sie in der Hand
Palomides.
Ich will sie ihm nehmen.
Astolaine.
Was wollt Ihr thun? Oh! weckt ihn nicht auf Drei
Nächte sind es nun schon, dass er durch den Palast umher-
irrt
Palomides.
Ich werde seine Hand öffnen, ohne dass er es gewahr
wird Wir haben nicht mehr das Recht zu warten
Gott weiss, was er gethan hat Er wird uns vergeben,
wenn er die Vernunft wieder erlangt hat Oh! Oh! Seine
Hand hat keine Kraft mehr
Astolaine.
Gebt acht! Gebt acht!
Palomides.
Ich habe die Schlüssel schon. — Welcher ist es? Ich
will sofort das Zimmer öffnen.
Zitiervorschlag
Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 3, S. 93, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-01-01-03_n0093.html)