Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 3, S. 94

Alladine und Palomides (Maeterlinck, Maurice)

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Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 3, S. 94

Text

94 MAETERLINCK.

Eine der Schwestern.

Oh! Ich fürchte mich Oeffne nicht gleich Palo-
mides

Palomides.

Bleibt hier Ich weiss nicht, was ich finden werde
(Er geht zur Thüre, öffnet sie und tritt in das Gemach.)

Astolaine.

Ist sie da?

Palomides (im Innern).

Ich sehe nichts Die Fensterladen sind geschlossen

Astolaine.

Gib acht, Palomides Willst du, dass ich zuerst
hineingehe? Deine Stimme zittert

Palomides (im Innern).

Nein, nein Ich sehe einen Sonnenstrahl, der durch
die Ritzen des Fensterladens dringt.

Eine der Schwestern.

Ja; draussen ist heller Sonnenschein.

Palomides.

(Kommt eilig aus dem Zimmer.) Kommt! Kommt! Ich glaube,
dass sie

Astolaine.

Du hast sie gesehen?

Palomides.

Sie liegt auf dem Bette ausgestreckt Sie regt sich
nicht Ich glaube nicht, dass Kommt! Kommt! (Alle
gehen in das Zimmer.)

Astolaine und Palomidens Schwestern.

(Im Innern.) Sie ist da Nein, nein, sie ist nicht todt
Alladine! Alladine! Oh! Oh! Das arme Kind! Schreit
nicht so Sie ist ohnmächtig geworden Ihr Haar ist
über ihrem Munde zusammengeknüpft Und ihre Hände
sind auf den Rücken gebunden Mit ihren Haaren sind sie
gebunden. Alladine! Alladine Holt Wasser

(Ablamore, der erwacht ist, erscheint auf der Schwelle.)

Astolaine.

Mein Vater!

Zitiervorschlag

Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 3, S. 94, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-01-01-03_n0094.html)