Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 6, S. 216

Alladine und Palomides (Maeterlinck, Maurice)

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Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 6, S. 216

Text

216 MAETERLINCK.

Palomidens Stimme (sehr schwach aus dem andern Zimmer).

Alladine!

Eine der Schwestern.

Er antwortet!

Astolaine.

Drei von euch mögen hier bleiben und wir gehen
zur anderen Thüre. Kommt, kommt schnell. Wir werden sie
umringen. Wir werden sie zu vertheidigen trachten
Schmiegt euch an die Thürflügel vielleicht hören sie dann
nichts mehr

Eine der Schwestern.

Ich gehe zu Alladine hinein

Zweite Schwester.

Ja, ja; verhindert sie, weiter zu rufen.

Dritte Schwester.

Sie ist doch schuld an all dem Uebel

Astolaine.

Geht nicht hinein, oder ich trete bei Palomides ein
Auch sie hatte ein Recht an das Leben; und sie hat nichts
gethan als gelebt Aber dass wir vergängliche Worte,
wenn sie vorüberschweben, nicht ersticken können! Wir
sind wehrlos, meine armen Schwestern, und unsere Hände
können die Seelen nicht aufhalten!

Alladinens Stimme.

Palomides, bist du es?

Palomidens Stimme.

Alladine, wo bist du?

Alladinens Stimme.

Bist du es, den ich weit von mir klagen höre?

Palomidens Stimme.

Bist du es, die ich nach mir rufen höre, ohne dich zu
sehen?

Zitiervorschlag

Wiener Rundschau: Jg. 1, Bd. 1, Nr. 6, S. 216, in: Wiener Rundschau Digital (1896–1901), herausgegeben vom Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH), Wien 2025 (https://acdh-oeaw.github.io/wiener-rundschau-static/WR-01-01-06_n0216.html)